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Allein die schwarzrote Farbe mit Rinnsalen gleich Blutspuren erinnert an Menschen
aus Weltgegenden, wo Krieg, Folter und Hunger nicht enden. Der Kopf wird zur
Metapher der Seele, ein vibrierendes, herzverwandtes Organ. Er ist gleichermaßen
Reliquie und Ikone, ein Zeichen für Klage, Schmerz, Sehnsucht und Liebe, ohne
religösen Anspruch zu erheben.
Die emotionellen Porträts finden ihre Ergänzung in Zeichnungen von lebensgroßen
Körpern. Mit ausholender Bewegung schafft Paula Gottschlich in tiefschwarzer
Kohle menschliche Gestalten, konzentriert sich auf eigenwillige Proportionen, die
Wesentliches hervorheben. Diese Körper sind Adam und Eva, Prometheus und
Golem, Erduldende und Kämpfende in einer Person. Sie sind eine Architektur des
Schmerzes und der Kraft, die den Willennach Befreiung in sich tragen.
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