Kurzbiografie
Architektur der Kraft und des Schmerzes
Marianne Winter

Allein die schwarzrote Farbe mit Rinnsalen gleich Blutspuren erinnert an Menschen aus Weltgegenden, wo Krieg, Folter und Hunger nicht enden. Der Kopf wird zur Metapher der Seele, ein vibrierendes, herzverwandtes Organ. Er ist gleichermaßen Reliquie und Ikone, ein Zeichen für Klage, Schmerz, Sehnsucht und Liebe, ohne religösen Anspruch zu erheben.


Die emotionellen Porträts finden ihre Ergänzung in Zeichnungen von lebensgroßen Körpern. Mit ausholender Bewegung schafft Paula Gottschlich in tiefschwarzer Kohle menschliche Gestalten, konzentriert sich auf eigenwillige Proportionen, die Wesentliches hervorheben. Diese Körper sind Adam und Eva, Prometheus und Golem, Erduldende und Kämpfende in einer Person. Sie sind eine Architektur des Schmerzes und der Kraft, die den Willennach Befreiung in sich tragen.

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